Phosphat ist ein Nahrungsbestandteil, der normalerweise aus dem Darm aufgenommen und von der Niere ausgeschieden wird.
Bei Nierenkranken wird Phosphat oft vermindert ausgeschieden und sein Spiegel im Blut, den ihr Arzt einfach messen kann, steigt an. Dies nennt man Phosphatstau oder Hyperphosphatämie, die schon bei früher Niereninsuffizienz beginnen kann.
Nun gibt es Arzneimittel, die Phosphat im Darm aus der Nahrung abfangen, so dass weniger Phosphat in die Blutbahn gelangt.
Typische Mittel, die man als „Phosphatbinder“ zusammenfaßt, sind Calciumacetat , Calciumcarbonat oder Aluminiumhydroxid (z.B. Aludrox®, Antiphophat®). Als „neuere“ Phosphatbinder sind Sevelamer ( z.B. Renagel®) und Lanthanumcarbonat (Fosrenol®) verfügbar.
Diese Mittel sollen Sie direkt vor oder während jeder Mahlzeit schlucken. Wenn Sie diese Phosphatbinder nach dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten einnehmen, dann sind sie wenig wirksam.
Schwere Nebenwirkungen haben diese Mittel eigentlich nicht. Verstopfung oder auch etwas Durchfall können selten auftreten. Bei manchen Patienten wird er Arzt kontrollieren, ob die Calcium- oder Aluminiumwerte im Blut ansteigen.
Phosphatbinder sind relativ große Tabletten und daher leider etwas lästig zu schlucken. Deswegen wird oft gefragt, ob man diese Tabletten immer nehmen müsse.
Die Antwort ist „Ja aber“:
Tatsächlich helfen die Phosphatbinder umso besser, je regelmäßiger sie zu jedem Essen, auch zum Brötchen, Kuchen oder Joghurt zwischendurch, eingenommen werden.
Aber Sie können auch mithelfen und die Phosphatmenge in der Nahrung mit einer Diät erheblich verringern. Damit wird auch die notwendige Menge der Phosphatbinder geringer werden.
Wieso schadet zuviel Phosphat im Blut? Zuviel Phosphat kann sich mit Calcium verbinden und als „Kalk“ in den Gefäßen und um die Gelenke abgelagert werden. Damit verstopfen ihre Gefäße und die Gelenke tun sehr weh. Außerdem fördert zuviel Phosphat die Bildung von Parathormon, dem Hormon der Nebenschilddrüse, das einen Kalkabbau aus dem Knochen fördert.