• Das Nierenbuch

    Der Ratgeber für Nierenkranke von Prof. Mann


Die Operation bei der Nierentransplantation


Die Technik einer Nierentransplantation ist an sich recht einfach:

transplantatWie diese Abbildung zeigt, wird eine neue Niere in das Becken, neben die Harnblase, eingenäht. Normalerweise liegen die Nieren ja weiter oben und weiter hinten, nämlich unter dem Zwerchfell (siehe „Lage der Nieren“).
Der Chirurg legt einen etwa 20 cm langen Schnitt durch die Haut ungefähr 10 cm unterhalb und seitlich des Nabels. So gelangt er an die Beckengefäße, die von weiter zum Bein ziehen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Spenderniere aus der gekühlten Konservierungsflüssigkeit geholt und ihre Schlagader (Arterie) und Vene werden mit den Beckengefäßen, die zum Bein führen, verbunden. Danach wird der Harnleiter der verpflanzten Niere mit der Blase des Patienten verknüpft.

Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa 2 Stunden. Der Operateur braucht natürlich einige Erfahrung und muss sich mit Gefäßen und mit Nieren mit ihren feinen Harnleitern gut auskennen. Oft produziert die neue Niere schon während der Operation die ersten Tropfen Urin.

In ihrem neuen Bett liegt die Niere recht geschützt, aber viel näher an der Bauchdecke als normale Nieren. Sie können eine transplantierte Niere mit der Hand spüren. Übrigens wird die neue Niere ins Becken verpflanzt, weil dies technisch viel besser geht als eine Operation an der Stelle der „alten“ Nieren.

Die Operation dauert zwischen 1 1/2 und 3 Stunden, die Erholung danach geht meist sehr rasch. Bei vielen Patienten muss allerdings noch ein paar Mal dialysiert werden, bevor die transplantierte Niere ihre volle Funktion aufnimmt. Dies liegt an einer vorübergehenden Schädigung durch die Lagerung der Niere vor der Verpflanzung.

Selten (<10%) dauert es mehr als 2 Wochen bis eine Niere „anspringt“ und ganz selten (<5%) springt sie leider nie an. Chirurgische Komplikationen wie Blutungen, undichte Harnleiter, tiefe oder oberflächliche Eiterungen des Wundgebietes sind Ausnahmen. Da bei der Operation Hautnerven und Lymphbahnen durchtrennt werden müssen, kann es zu – oft monatelangen – Gefühlsstörungen der Haut um die Operationswunde kommen oder Lymphansammlungen (Lymphocelen) treten auf. Diese Störungen sind ungefährlich.

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