• Das Nierenbuch

    Der Ratgeber für Nierenkranke von Prof. Mann

Wassereinlagerungen und Eiweiß im Urin


Eine gewisse Neigung zu Wassereinlagerungen (Ödemen) bemerkt eigentlich jede Schwangere. Dies ist normal und erklärt einen großen Teil der Gewichtszunahme. Nach der Entbindung wird diese Flüssigkeit schnell wieder ausgeschieden und die Mutter verliert viel mehr an Gewicht als nur die etwa 4 kg, die das Kind wiegt.

Manchmal sammeln sich aber ausgeprägte Ödeme an. Diese sind störend aber ungefährlich, solange im Urin kein Eiweiß ist und der Blutdruck normal bleibt. In diesem Fall wird man die „einfachen“ Ödeme mit Beinhochlagerung, weniger Kochsalzverbrauch und evtl. Stützstrümpfen behandeln.

Harntreibende Medikamente (Diuretikum) sind in dieser Situation nicht unbedenklich, da sie die Durchblutung des Mutterkuchens (Plazenta) bremsen können.

Erhöhtes Urineiweiß (normal: bis 0,2 g pro Tag oder einfach positiv im einfachen Streifentest) findet man gegen Ende der Schwangerschaft insbesondere bei Erstgebärenden in etwa 5-10%. Dieses Zeichen ist auf jeden Fall sehr ernst zu nehmen im Sinne einer Risikoschwangerschaft.

Hier sollten Hausarzt, Frauenarzt und internistischer Nierenspezialist eng zusammenarbeiten. Entweder ist das Urineiweiß bedingt durch eine sogenannte Gestose (häufig) oder durch eine neu aufgetretene Nierenerkrankung (selten).

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