Auf der Suche nach Nierenkrankheiten wird der Harn wird mit Teststreifen, mit Laborautomaten und mit dem Mikroskop auf folgende Bestandteile untersucht:
So einfach ist die Untersuchung des Urins mit einem Teststäbchen. Diese Untersuchung kann jeder Arzt durchführen.
Was bedeutet Eiweiß im Urin (lat. Proteinurie)?
Normalerweise sind die Filter der Niere so dicht, dass höchstens 0,2 Gramm Eiweiß pro Tag im Urin ausgeschieden wird. Bei den meisten, aber nicht allen Nierenkrankheiten ist diese Filterfunktion schon früh beeinträchtigt und Eiweiß, besonders Albumin, erscheint im Urin.
Damit ist Eiweiß im Urin ein besonders empfindlicher Nachweis einer Nierenerkrankung.
Die Menge an Eiweiß im Harn sagt Ihnen als Patienten und dem Arzt auch, wie ernst eine Nierenerkrankung ist. Je mehr Eiweiß im Urin, desto schwerwiegender die Erkrankung.
Rote bzw. weiße Blutkörperchen im Urin (lat. Hämaturie bzw. Leukozyturie) zeigen Nierenerkrankungen, aber auch Erkrankungen der Harnwege (Blase, Prostata etc), an.
Mit der Mikroskopie des Harns kann der erfahrene Arzt oft feststellen, wo die Erkrankung steckt. Dies kann er an der Verformung der Zellen und an Zylindern erkennen. Zylinder sind stabförmige Gebilde, die durch Ausgelieren von Eiweiß in den Harnkanälchen der Niere entstehen. Anders als beim Harneiweiß besteht kein direkter Zusammenhang zwischen der Zahl der Blutzellen im Harn und der Schwere einer Nierenerkrankung.
Bakterien im Urin bedeuten entweder eine harmlose Keimbesiedlung, die keiner Behandlung bedarf oder eine Infektion, die mit einem Antibiotikum behandelt werden sollte. Ob eine Keimbesiedlung oder eine Infektion besteht, kann der Arzt je nach Beschwerden der Patientin und den weiteren Befunden entscheiden.
Zuckernachweis im Harn bedeutet in der Regel, dass der Patient eine Zuckerkrankheit hat. Selten liegt die Ursache darin, dass die Niere nicht genug Zucker aus dem filtrierten Harn (Primärharn) zurückholt. Letzteres kommt als harmlose Störung bei manchen Schwangeren vor.